Trommelfelle
Felle
Das Fell ist die wichtigste Komponente einer Bodhrán. Es entscheidet über den Klang, über das Spielgefühl und die allgemeine Spielbarkeit. Es stimmt im Mittelpunkt und ist auch der Teil der Trommel, mit dem der/die Spieler:in den intensivsten Kontakt hat.
Daher ist das Fell für mich das Herzstück jeder Bodhrán.
Gerade das Naturfell haucht jeder Bodhrán den ganz eigenen und besonderen Charakter ein. Der Umgang mit Naturfellen erfordert viel Erfahrung, Gefühl und Fachkenntnis, da z.B. die Ziegenhaut schon allein sieben verschiedene Strukturarten hat, die alle verschiedene Eigenschaften besitzen.
Das einzige, das noch Jahrzehnte lang von einer Ziege "weiterlebt", also die Haut, wird materialbewusst für den jeweils geeigneten Zweck ausgesucht und es wird respektvoll, immer im Bewusstsein, dass es sich um ein Lebewesen gehandelt hat, verarbeitet.
Ursprung
Unsere Trommelfelle werden von Werner Edlauer, einem erfahrenen Gerber, hergestellt. Bei ihm stehen Reinlichkeit und Sauberkeit an erster Stelle stehen. Der Betrieb kann auf eine über 600jährige Gerbertradition zurückblicken.
Für Hedwitschak Bodhráns werden ausschließlich Trommelfelle aus Deutschland, Österreich und der Schweiz verwendet, vorwiegend Schweizer Bergziege. (Ausnahme: Lambegfell aus Nordirland und natürlich Känguru).
Jede Ziege wird bei der Geburt innerhalb von 48 Stunden den Behörden gemeldet, bekommt eine Marke ans Ohr und wird ihr Leben lang tierärztlich kontrolliert. Die Behörden wissen zu jeder Zeit, in welchem Betrieb die Ziege steht, wie alt sie ist und ob sie gesund ist. Auf diese Weise ist die Herkunft unserer Trommelfelle eindeutig nachweisbar und höchste Qualität ist garantiert. Das ist Werner Edlauer und Christian Hedwitschak extrem wichtig, da sie die Ersten sind, die mit den Tierhäuten in Berühung kommen. Höchste Sicherheit diesbezüglich ist also gewährleistet, so können unsere Ziegenfelle bedenkenlos sogar in Kindergärten und Schulen eingesetzt werden.
Die von Christian Hedwitschak verwendeten Ziegenfelle werden exklusiv für ihn nach seinen Vorgaben hergestellt.
Fellbearbeitung
Die Ziegenfelle werden für den jeweiligen Verwendungszweck sortiert und nach einem altbewährten biologischen Prozess von Hand entfleischt und enthaart. Anschließend erfolgt eine sanfte Trocknung. Durch diese schonende Behandlung wird die Haut nicht verletzt und es bleiben keine Chemikalien enthalten.
Der umweltfreundliche Arbeitsvorgang dauert etwa 2-3 Wochen, doch dieser Mehraufwand zur "üblichen" Fellbearbeitung garantiert dauerhafte und höchste Trommelfellqualität. Die hier beschriebenen Trommelfelle haben alle eines gemeinsam: sie werden durch das Einspielen immer besser und ausgewogener im Klang.
Wir werden immer wieder nach dem Thema „Anthrax" gefragt. Ja, in den letzten Jahren gab es tatsächlich immer wieder Meldungen über Fälle von Anthrax (Milzbrand) ausgelöst durch unsachgemäße Verarbeitung von Ziegentrommelfellen. Soweit ich informiert bin, gab es in einigen Ländern sogar Importverbote bzw. erschwerte Einfuhrbestimmungen von Trommelfellen, vor allem aus Afrika. Dies zeigt aber nur, dass es eben wie bei allen Dingen nicht nur auf den Preis, sondern vor allem auf die Qualität ankommt. Gerade bei so sensiblen Produkten wie Tierhäuten.
Dies soll auf keinen Fall heißen, dass afrikanische Ziegenfelle generell gefährdet sind, nur berufen wir uns gerne auf die kontrollierte Herkunft der Ziegenfelle.
Je nach Bodhránbaureihe bieten wir verschieden bearbeitete Trommelfelle an:
Edlauer Select
Zusammen mit Werner Edlauer hat Christian Hedwitschak in den
letzen Jahren spezielle Trommelfelle für Bodhráns entwickelt.
Die "Edlauer Select" Premium Trommelfelle
sind speziell für die CoreLine Serie ausgesuche Ziegenfelle
und werden in einem einzigartigen Verfahren exklusiv
für Hedwitschak Drums hergestellt.
Von Christian Hedwitschak werden wiederum die passenden Fellbereiche für die jeweiligen Bodhrán Modelle selektiert. Diese Trommelfelle zeichnen sich durch ihre harmonische Klangfarbe, Flexibilität, leichte Fellhandansprache, sauberes Schwingungsverhalten, leichte Tonmodulation, Zuverlässigkeit in praktisch allen Klimazonen und ihre auffallende Stimmstabilität aus.
Ein erstklassiges Trommelfell!
DragonSkin
Hierbei handelt es sich um ein speziell bearbeitetes „Edlauer Select" Fell, das nach unserem selbstentwickelten Spezialverfahren veredelt wird. Nur die homogensten und auch optisch schönsten Felle werden hierfür ausgesucht.
DRAGONSkin ist ein Trommelfell, das von vornherein wie ein gut eingespieltes Bodhránfell klingt, aber noch etwas bietet, das sich kaum mit Worten beschreiben lässt, ein gewisses Etwas.
Der Klangcharakter lässt sich am besten so beschreiben: lebhaft, harmonisch, klare Höhen, cremige Mitten und ein fetter Bass. Es reagiert auf die leichtesten Berührungen mit der Fellhand und hat ein sehr breites Klangspektrum. Verglichen mit den bekannten Lambegfellen aus Nordirland hat es einen sanfteren Anschlag.
DRAGONSkin ist eine eingetragene Marke!
Wir bieten drei Varianten des DragonSkin an.
Zwar sind die Unterschiede von Fell zu Fell relativ gering, da wir die Felle sehr homogen auswählen und eine Serie immer von ein und der selben Ziegenherde ist, aber dennoch sind hörbare und fühlbare Unterschiede vorhanden, die vor allem erfahrene Bodhránspieler interessieren.
DragonSkin classic
Dies ist das „normale" DRAGONSkin mit mittlerer Dicke und Härte. Das meistbestellte und universell einsetzbare HighEnd-Trommelfell mit dem typisch cremigen Klang. Mit diesem Fell können auch unerfahrene Spieler nicht daneben liegen. Von der Session bis auf die Bühne, vom „Stäbchen-tipper" bis zum Hotrod.
DragonSkin spicy
Hierfür werden dickere Felle von meist männlichen und etwas ältern Tieren (ca. 3-7 Jahre alt) verwendet, die dann auf mittlere Dicke zurückgeschliffen werden. Somit ist der Anteil der härteren äußeren Hautschicht größer. Außerdem wird die Intensität der DRAGONSkin-Prozedur verkürzt. Das Ergebnis ist ein DRAGONSkin mit härterem Anschlag, mehr Durchsetzungsvermögen auch bei lauteren Sessions, aber dennoch mit dem typischen cremigen DRAGONSkin-Sound.
DragonSkin Velvet
Normale" DRAGONSkin-Verarbeitung, jedoch werden hier die eher dünneren und weicheren Felle, meist von jüngeren Tieren verwendet. Diese Felle sind sehr weich und geben einen sehr sanften, samtigen Klang. Vor allem für „Basslinienspieler" und für Begleitungen von „Nur-Stimme-und-Bodhrán" Liedern wunderbar geeignet. Auch für spirituelle und schamanische Techniken werden diese Felle gerne eingesetzt.
Als "normales" Bodhranfell ist das Velvet jedoch nicht geeignet, wird aber meist für TwinSkin Trommelfelle für die Innenseite verwendet.
Original Lambegfelle aus Nordirland
Diese Felle werden aus Nordirland zugekauft. Das Lambegfell bietet hervorragende Spieleigenschaften: Es macht das Spielen einfach zu einem großen Vergnügen, weil es schnell reagiert und ein weites Klangspektrum hat. So kann man sowohl einen traditionellen Sound erzielen als auch einen modernen schlagzeugartigen Sound.
Der Name der Trommelfelle kommt von den großen Lambegtrommeln, die ihren Namen dem Ort „Lambeg" in Nordirland verdanken. Die lebende Legende unter den Bodhránbauern Seamus O´Kane hat die Lambegfelle auf der Bodhrán bekannt gemacht.
Känguru
Produziert von unseren Freunden von KENTVILLE DRUMS aus Australien.
Speziell selektierte und behandelte Känguruhaut, verfeinert zu einem hochklassigen, lebhaften, sowohl perkussiven als auch tonalen Trommelfell.
Benötigt eine gewisse Einspielzeit und etwas Spielerfahrung. Eher ein Sportwagen als ein Cityflitzer. Im Vergleich zum DRAGONSkin spicy etwas knackiger, aber weniger „energisch“ als ein Lambegfell schon mal sein kann. Die Felle werden nach jahrhundertealter Tradition, die in den Gerberfamilien von Generation zu Generation weitergereicht wird, behandelt.
Goak
Goak: Oak-treated goat = eichenbehandeltes Ziegenfell.
Ein uraltes Rezept, neu interpretiert von Werner Edlauer.
Durch die spezielle Fellbehandlung, bei der auch Eichenextrakt zum Einsatz kommt, erhält das Fell seine rustikale Farbe und bekommt einen, satten, runden, basslastigen Gesamtklang. Ähnlich dem DRAGONSkin classic, jedoch etwas… uriger.
REMO Skyntone®
Extrem stimmstabil und authentisch - alternativ zu Naturfell.
Ob unkompliziertes Bühnenfell, im Open-Air-Bereich oder für Veganer - dieses Trommelfell ist eine echte Alternative zum Tierfell. Präzise gestimmt lässt es auch für anspruchsvolle Ohren kaum Wünsche offen.
Praktisch völlig unbeeindruckt von Klimaschwankungen und Fellhandschweiß.
Die Wirbelsäule
Jede Ziege, jedes Känguru, jeder Hirsch hat eine Wirbelsäule.
Diese zeichnet sich auch im Trommelfell mehr oder weniger sichtbar als dunklerer Streifen ab.
Je nach Alter des Tieres ist dieser Streifen mehr oder weniger ausgeprägt und dicker und härter als der Rest des Trommelfells.
Bei alten männlichen Ziegen kann der Nackenbereich der Wirbelsäule durchaus 4mm dick sein, während der Rest der Haut vielleicht 0,8 - 1 mm dick ist.
Dies ist aber ein Extrembeispiel. Solche Felle kommen nur in Ausnahmefällen auf eine Trommel, da sie sehr hart und damit kaum noch modulierbar sind.
Dieses Beispiel soll aber zeigen, wie unterschiedlich die Wirbelsäule im Gegensatz zum Rest des Trommelfells sein kann und dass sie das Klangverhalten der Trommel entsprechend beeinflusst.
Wie beeinflusst die Wirbelsäule den Klang?
Generell klingen gleichmäßig dicke Felle ohne Wirbelsäule im Trommelfell eher tonaler, harmonischer, zahmer.
Je mehr Einfluss die Wirbelsäule auf den Gesamtklang hat, desto wilder und perkussiver wird der Gesamtklang. Der Einfluss der Wirbelsäule wird bestimmt durch die Ausprägung (Dicke, Breite) der Wirbelsäule und deren Position.
Ausprägung
Ein breiter, dicker, harter Wirbelsäulenstreifen macht das Trommelfell sehr wild, ja geradezu klirrend. Dagegen ist die Wirbelsäule bei jungen Tieren und generell beim Känguru beispielsweise meist so homogen und unscheinbar, dass man sie kaum sehen kann. Hier hat die Wirbelsäule kaum Einfluss auf den Klang.
Position
Eine mittig auf der Trommel platzierte Wirbelsäule (CoreLine classic, CoreLine XL) hat weniger Einfluss auf den Klang als eine exzentrisch Platzierte wie sie bei der CBss und der TrHED verwendet wird.
Durch die Position der Wirbelsäule und der Fellauswahl werden so ganz gezielt bestimmte Klangeigenschaften erreicht.
Da der Wirbelsäulenbereich härter ist, klingt er beim Anspielen auch anders als der Seitenbereich. Durch direktes Anschlagen der Wirbelsäule können unterschiedliche Klänge erzielt werden. Einige erfahrene Spieler nutzen diese Technik und haben daher sehr genaue Vorstellungen, wo die Wirbelsäule platziert werden soll. Andere erfahrene Spieler wiederum legen wert auf ein homogenes Fell und wollen keine Wirbelsäule bei ihrer Trommel.
Beispiele zu Fellsortierungen und Platzierungen der Wirbelsäule
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CoreLine slim und bullet
relativ dünnes Fell, keine Wirbelsäule -
CoreLine universal/black
mitteldickes, homogenes Fell, keine oder unscheinbare Wirbelsäule -
CoreLine classic/xl
mitteldickes Fell, mittige Wirbelsäule -
CoreLine Maxi
dickeres Fell, mittige Wirbelsäule -
RWE
Lambegfell, keine Wirbelsäule -
MONss
DragonSkin spicy, keine Wirbelsäule -
EMsig
Lambegfell, mittige Wirbelsäule -
CBss
mitteldickes EdlauerSelect, Wirbelsäule auf 3/10 -
TrHED
dickes EdlauerSelect, Wirbelsäule auf 2/3
FAQ
Was hat es mit dem schwarzen Klebeband am Rande der Trommel auf sich?
Das Tape trägt dazu bei, das Obertonverhalten, und damit den Trommelsound zu harmonisieren und macht den Gesamtklang einfach definierter und "runder".
Physikalisch gesehen dämpft es die radialen Schwingungslinien des Trommelfells, während die kreisförmigen Linien nicht betroffen sind.
Das von Christian Hedwitschak verwendete Klebeband ist normales Isolierband. Aber die Unterschiede zwischen den verschiedenen Typen/Marken sind beträchtlich. Manche Bänder legen sich einfach auf das Fell, andere haben eine innere Spannung, die das Fell ein wenig nach innen zieht.
Christian Hedwitschak hat so ziemlich alle verschiedenen Typen ausprobiert und auch, welchen Effekt es hat, wie tief man in die Spielfläche klebt.
Christian Hedwitschak und ich haben damit sogar Klanganalysen an der Akustikabteilung der Universität München gemacht.
Es macht auch einen Unterschied, wie viele Schichten man legt und wie stark man das Tape beim Aufbringen zieht. Es ist also nicht nur ein optischer, sondern auch ein klanglicher Unterschied, ob man das gleiche Band verwendet, aber 12, 19 oder 35mm Breite.
Ohne Tape
Fell ohne Tape zeigt deutlich ungedämpfte Peaks (rot umrandet). Die unangenehm empfundenen Frequenzen 600 - 800 Hz sind ebenfalls laut vorhanden (rechte rote Umrandung).
Wenig Tape
Fell mit wenig Tape zeigt zwar einen weniger hohen Peak bei ca. 180 HZ, aber die Peaks >300 Hz bleiben erhalten. Das Fell ist nur teilweise abgedämpft.
Mit Tape
Fell mit Tape zeigt deutlich weniger Peaks, vor allem im Bereich >300 Hz (rechte rote Umrandung). Dies wird subjektiv als ausgeglichener wahrgenommen.
Oh, da ist ein Loch in meinem Trommelfell!
Natürlich versuchen wir bei der Fellauswahl sämtliche "Fehlerstellen" auszusortieren.
Es sei jedoch erwähnt, dass es bei der Ziegenhaut keine "Laufmaschen" gibt. Da es sich bei der Naturhaut um einen wertvollen Rohstoff handelt, können und möchten wir nicht jeden optischen "Makel" wegwerfen.
Sogenannte "pinholes" (kleine, stecknadelkopfgroße Löcher mit dickerem Rand außenrum), Narben, dunklere, transparente oder etwas dünnere oder dickere Stellen im Fell sind naturgegeben und keinesfalls ein Reklamationsgrund.
Wenn Christian Hedwitschak Felle mit solchen Bereichen verwendet, dann nur, wenn er sie für absolut unbedenklich hält.
Vertrauen Sie seiner und meiner Erfahrung und sehen Sie diese Bereiche als spielerische Besonderheit und Beweis dafür, dass es sich um ein wertvolles Naturprodukt handelt.
"Eine Narbe ist kein Makel, sondern der Beweis für eine besonders tapfere Ziege !"
Wie lange hält so ein Fell?
Grundsätzlich hängt das vom Spieler ab. Bei guter, gefühlvoller Behandlung lebt ein Bodhránfell aus dem Hause Hedwitschak Jahrzehnte. Das heißt nicht, dass das Fell speziell gepflegt werden muss.
Kein Öl, kein Fett, keine Sattelseife sind nötig, um es zu pflegen. Einfach nur spielen. Und immer in „normaler Spielfellspannung" lassen. Nicht nach dem Spielen völlig entspannen! Aber auch nicht bei hoher Fellspannung im heißen Auto lassen.
Was muss ich beachten? Wie pflege ich das Fell?
Bei neuen Trommeln ist zu beachten, dass manche Felle am Anfang zum „Nachziehen" neigen. Deswegen bitte wie oben bereits erwähnt niemals nach dem Spielen die Trommel ganz entspannen, sondern immer in normaler Spielspannung belassen. Es könnte sonst passieren, dass nach einiger Zeit selbst im ganz entspannten Stimmrahmenzustand das Fell zu straff gespannt ist.
Eine andere Sache ist das „Ausleiern" des Fells. Vor allem Spieler, die bei relativ hoher Fellspannung spielen, werden beobachten, dass der Abstand zwischen Verstellerunterkante und Stimmrahmen unter Umständen im Laufe der Zeit etwas größer wird, manchmal entsteht sogar ein Spalt zwischen Stimmrahmen und Hauptrahmen. Diese Tendenz ist von Fell zu Fell unterschiedlich. Manche Felle leiern überhaupt nicht aus, einige am Anfang etwas und dann gar nicht mehr und wieder andere Felle immer ein bisschen über die Jahre. Das ist eine völlig normale Sache bei Naturfellen und nicht weiter schlimm. Der Klang wird dadurch nicht beeinflusst. Außerdem besteht die Möglichkeit, bei meinen HighEndLine Bodhráns den Zwischenrahmen zu versetzen. Auf diese Weise verschwindet der sichtbare Spalt wieder und die Trommel sieht aus wie neu.
Mit der Zeit bekommt der geübte Bodhránspieler ein Gefühl für sein Instrument und weiß, was ihm gut tut.
Zum Säubern der Fellaußenseite emfehle ich Kamelienöl (pflanzliches, säurefreies, nicht verklebendes Öl) aus der Apotheke.
Das Einzige, das nach einer längeren Spielzeit nötig bzw. sinnvoll werden kann, ist ein, wie Christian Hedwitschak es gerne nennt „SkinReset":
Das kann der erfahrene Spieler selbst machen, aber Christian Hedwitschak bietet es auch in seiner Werkstatt an: Hierbei wird das Tape entfernt, die Trommel entspannt, gewässert, langsam getrocknet, neu getaped und innen mit 600er Schleifpapier geglättet. Bei der Prozedur verspannt sich das Fell neu und wird wieder homogener. Vor allem bei Spielern, die vorwiegend auf ein und der selben Stelle spielen, kann das Fell nicht mehr gleichmäßig schwingen, da unterschiedlich bespielte Bereiche auf dem Trommelfell entstehen. Der „SkinReset" wirkt hier wahre Wunder.
Im Großen und Ganzen lassen sich alle Pflegehinweise auf eine simple Sache reduzieren:
Versuchen Sie ein Gefühl für Ihr Instrument zu entwickeln und behandeln Sie es respektvoll, dann werden Sie viele Jahre Freude und Spaß damit haben.
Lassen Sie sich auf die Besonderheiten Ihrer Bodhrán ein und nutzen Sie diese im Spiel.